Visionen – warum Visionen dich voranbringen und dich beim Durchhalten stärken | Jennifer Mense

In der Zeit meines Burnouts habe ich immer gedacht, das kann doch nicht alles gewesen sein. Ich war so frustriert von meiner Arbeit als Lehrerin, die mir sämtliche Energie raubte, ohne mir auch nur einen Funken Wertschätzung oder Wohlbefinden zu schenken. Jeden Tag war das Aufstehen eine Qual, bis ich einfach gar nicht mehr aufstand. Tief in mir lag dieses Gefühl verschüttet, dass ich hier irgendwie eine Aufgabe zu erfüllen habe. Und wenn ich grade genug Energie hatte, versuchte ich diese Frage zu ergründen. Warum war ich hier? Was für eine Aufgabe hatte ich zu erfüllen?

Es muss doch irgendetwas geben, schließlich war es ein riesiges Wunder, das es mich gab. Da haben sich zahlreiche Spermien einen riesigen Wettkampf geboten und am Ende bin ich dabei herausgekommen, also vermute ich mal, dass es sich dabei nicht nur um einen bloßen Witz gehandelt hat. Nur was ich hier auf die Erde bringen sollte, war mir lange nicht klar. In diesen dunkelten Stunden und Nächten wurde mir langsam klar, dass ich genau das in die Welt bringen wollte, was mir selber gerade so fehlte: Verbundenheit, Unterstützung und Hilfe. Wie das aussehen könnte, war mir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht klar. Erst langsam entblätterte sich der Kern, wie man auch ein Zwiebel Schicht um Schicht pellen kann. Langsam in den folgenden drei Jahren hat sich in einem andauernden Prozess meine Vision entwickelt. Wie eine Muse die ihren Künstler von Zeit zu Zeit inspiriert, kamen mir immer neue Ideen der Umsetzung in den Sinn, wie die Idee eine Ausbildung als Coach zu machen, um Coaching und Webinare anzubieten. Getragen sind alle Ideen von der Anfangsvision. Sie bietet so etwas wie Stützräder, mit denen die Visionen ins Ideen kommen. Lange war mir gar nicht klar, wie das alles praktisch ablaufen und funktionieren könnte. Aber meine ursprüngliche Vision ist geblieben und hat sich im Verlauf der Entwicklung angepasst und verfeinert. Grundsätzlich ist sie aber so etwas wie das Grundrauschen des Baches, der im Hintergrund fließt. Immer wenn ich mich überfordert fühle, ist sie da und zeigt mir das ich weitermachen will und wo es weitergehen könnte. Die Vision stärkt mich, am Ball zu bleiben und führt dazu, dass ich mir kleine Schritte und Strategien überlege, wie ich sie realisieren kann. Erinnert hat mich die Vision an einen Satz aus Viktor Franckels Logotherapie. Die Logotherapie wurde von Franckel einem Überlebenden des NS-Konzentrationslagers aus seinen Erfahrungen in dieser Zeit entwickelt. Er sagte: „Wer einen Sinn erkennt, erträgt fast jedes Wie.“ Für ihn war das Ziel des Überlebens seine Vision und so hat er Unmenschlichkeiten ertragen, weil für ihn sein Ziel klar war. Für ihn war die Vision sein Überlebensmotor und somit ausschlaggebend für das Überleben des Konzentrationslagers. Auch wenn wir vielleicht nicht alle ganz so dramatische, lebensbedrohliche Situationen zu meistern haben, brauchen wir alle etwas, an dem wir unser Handeln ausrichten können, etwas was uns und unserem Leben Sinn verleiht. Wir alle streben danach und haben eine Grundsehnsucht danach, einen wertvollen Beitrag zu leisten. Wie der genau aussieht, ist eigentlich nebensächlich. Er kann darin bestehen, ein Brot zu backen, eine Ehe zu pflegen, ein Kind zu erziehen, ein Unternehmen zu gründen oder Blumen zu verkaufen. Wesentlich ist, dass dieser individuelle Beitrag unserer Seele entspringt und unser Herz zum Singen bringt, um uns so das Gefühl zu geben, uns wahrhaft einbringen zu können, mit dem was in uns liegt und uns zutiefst glücklich macht. Bis wir da angekommen sind, hilft uns unsere Vision den Weg zu gehen, Umwege hinzunehmen und bei Sackgassen nicht zu verzweifeln. Ich weiß heute, dass alle meine Schritte auf meinem Weg Teil einer größeren Vision sind und ich so auch mit Babyschritten vorankomme und meinem Ziel ein Stück näher. Meine Vision ist es, die Menschen bei einer größtmöglichen Potenzialentfaltung in den Ihnen wichtigen Bereichen zu unterstützen. Potenzialentfaltung hat den Grundgedanken, dass in uns schon ein riesiger Schatz vorhanden ist, der in der Potenzialentfaltung ins Bewusstsein gehoben wird, um für die in uns schlummernden Schätze und Talente eine anschließende Entfaltungsstrategie zu erarbeiteten. Die zentralen Anliegen sind mir dabei die Liebe im Leben eines jeden Menschen zu vergrößern, da sie für mich doch der alles überragende Motor menschlichen Daseins darstellt – angefangen bei der ursprünglichsten Form der Liebe, der Selbstliebe, die für mich die Basis aller Lieben im Leben darstellt, aber auch die Liebe in Beziehungen jeder Art, denn der Mensch als soziales Wesen bewegt sich nun einmal in zahlreichen Beziehungen, über die Liebe zu einem Beruf bis zur Liebe zum Leben. So bin auch ich meiner Vision gefolgt und bin heute Coach, habe meine Webinare erstellt, biete Coachings an und versuche Menschen mit ähnlichen Problemen und Herausforderungen zu helfen. Bei dieser Arbeit empfinde ich Sinn und Erfüllung und habe das Gefühl, mich mit ganzem Herzen einbringen zu können. Auch wenn der Weg nicht immer ganz einfach war, bin ich doch glücklich, meiner Vision gefolgt zu sein. Also lass auch du dich nicht beirren oder ausbremsen, sondern glaube an dich und deine Vision! Folge mutig deiner Vision und so wird dir sicherlich schon der Weg Freude und Glück schenken!